Jenni Tietze

Bilder und Spiegelbilder

Was sehe ich, wenn ich mich im Spiegel sehe, der mein Links und Rechts vertauscht? Wie sieht mich mein Gegenüber? Und wenn ich mein Spiegelbild mit vertauschten Gesichtshälften zeichne, sehe ich mich dann richtig, weil ich mich dann so sehe, wie die anderen mich sehen?

In diesem Zeichenkurs soll es um die eigene Wahrnehmung gehen: Wir werden uns selbst und unser Gegenüber zeichnen, immer und immer wieder, und uns fragen, ob die Zeichnung einer Jacke oder eines leergegessenen Tellers uns möglicherweise besser beschreiben könnte als unser Gesicht. Wir werden mit Worten und Zeichnungen und der Spannung zwischen beiden experimentieren und all unsere Beobachtungen dokumentieren.

Und wir gehen raus! Wir unternehmen Ausflüge in Hamburg, und porträtieren einander und uns selbst in ganz anderer Umgebung. Wir sammeln neue Eindrücke in Skizzenbüchern und suchen fantastische Anregungen in Literatur und Naturwissenschaft, in Bibliotheken und zoologischen Sammlungen - und wir finden sie!

All das machen wir aus Liebe zur Linie.  Wir experimentieren mit Zeichnung, um gewohnte Vorgehensweisen zu verlassen. Wir wollen nicht nur am äußerlichen, sichtbaren Spiegelbild verharren, sondern auch das Wagnis eingehen, Empfindungen, Gerüche oder Geräusche zu illustrieren.

Die Zeichnungen, die im Kurs entstehen, zeigen wir einander und besprechen sie gemeinsam. Wir sind begeistert, wir verstehen alles oder nichts und fragen nach und haben neue Ideen für den nächsten Tag. Wir werden uns gegenseitig motivieren und neue Ansätze miteinander teilen.

Außerdem werfen wir einen Blick auf aktuelle Positionen und Perspektiven internationaler Künstler zum Thema Zeichnen und lassen uns davon inspirieren.

 

Impressionen vom Kurs 2022 und 2012

 
 


Kurssprachen
deutsch, englisch

Kursmaterial
Vorschläge für Materialien: Stifte und Farben alle Art, z.B. Bleistifte, schwarze und farbige Buntstifte, Kohle und Fixativ (oder Haarspray), Füller oder Feder, Pinsel, Aquarellfarben, Farben zum Malen oder Tinte, Cutter oder Skalpell und Schneidematte, Kreppklebeband, Radiergummi, Papier in allen Größen, das man eventuell auch zu einem Heft binden kann, größeres Papier, ein Skizzenbuch oder verschieden große Hefte, Papierreste oder Pappen, alte Verpackungen, alte Zeitungen, Magazine, Comics zum Zerschneiden und Bearbeiten, Spiegel für Selbstportraits, Fotos, Fotobücher zum Abzeichnen, Kataloge von Künstler:innen zum Angucken und zur Inspiration. 

Jenni Tietze
lebt und arbeitet in Hamburg

Studium
1991–1992 “Akademia Sztuk Pieknych” (Akademie der schönen Künste) Krakau, Polen / 1988–1989 Auslandsaufenthalt in den USA als Freiwillige der Aktion Sühnezeichen, Friedensdienste

Stipendien
2000-2002 Stipendium für künstlerischen & wissenschaftlichen Nachwuchs der Stadt Hamburg / 2004 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop / 2021 Zukunftsstipendium Kulturstiftung Hamburg / 2000-2001 Mitglied eines Austausches von israelischen und deutschen KünstlerInnen in Tel Aviv und Hamburg

Lehre
2017-2020 Lehrauftrag Zeichnen an der HAW (Hochschule für angewandte Wissenschaften), Hamburg / 2012/13/22 Dozentin für Zeichnung Pentiment, Sommerakademie an der HAW Hamburg / seit 2021-22 Lehrauftrag Zeichnen, HCU Hamburg (HafenCityUniversität) und Dozentin / seit 2021 Dozentin der VHS Hamburg

Ausstellungen, Projekte und Filme
2022 "Keki", Einzelausstellung, Hinterconti Hamburg / 2020 Kaskadenkondensator Basel, Gruppenausstellung, Schweiz / 2019 „100 Jahre Bauhaus“ Gruppenausstellung, Westwerk Hamburg / 2018 „Blumen im Haus...“, Gruppenausstellung, Amerbachstudios Basel, Schweiz / 2017 Gruppenausstellung der Nominierten für den Preis NORDWESTKUNST, Kunsthalle, Wilhelmshaven / 2016 „NOON“, Ausstellung mit Irit Hemmo (Israel), Frappant, Hamburg / 2015-16 Zeichnungen für die Stadthöfe / 2015 „Angesichts unermesslicher Schätze“, Einzelausstellung Hinterconti, Hamburg / 2014 Zeichnungen für die / 2014, Kampnagel, Hamburg / seit 2014 Regelmäßige Teilnahme an der Hamburger Ausstellungsreihe Schwarzer Schimmel

Filmographie
1999 “Anorexie”: Animationsfilm, 16mm, Farbe, 14 min. Lobende Erwähnung: Frauenfilmfestival C2C, Wien 2001, 1. Preis des Publikums: Kurzfilmfestival Barcelona, Spanien 2000; Lobende Erwähnung, Festival “Sehsüchte” Potsdam-Babelsberg / 1994 “Froschkönige”: Animationsfilm, 16 mm, Farbe, 7 min.


www.jennitietze.de