Katia Kelm
Bockige Bilder
Bilder halten sich an nichts.
Sie folgen keinen Plänen, sind nicht brav und oft haben sie andere Vorstellungen als wir. Man malt los, meint es gut, und irgendwann stellt man fest: das Bild macht doch, was es will. Jedenfalls nicht das, was man vorhatte. Das ist kein Fehler, sondern der Zustand, in dem Malerei interessant wird. In diesem Kurs geht es um genau diesen Moment: wenn Bilder widerspenstig werden, sich querstellen und anfangen, eigene Bedingungen zu stellen.
Gearbeitet wird an eigenen Projekten, ohne Themenvorgaben und ohne Aufgabenlisten. Jede Arbeit bringt ihre eigenen Fragen mit und an denen bleiben wir dran. Der Kurs ist als offenes Atelier gedacht. Ich begleite die Teilnehmenden in regelmäßigen Einzelgesprächen durch ihren Arbeitsprozess. Wir sprechen über Farbe, Aufbau, Material, Entscheidungen – immer bezogen auf das jeweilige Bild. Technische Fragen ergeben sich dabei von selbst und werden dort besprochen, wo sie gebraucht werden.
Meine eigene Arbeit ist in der figurativen, gegenständlichen Malerei verankert, und dieser Bereich bildet auch den gemeinsamen Bezugspunkt im Kurs. Unterschiedliche Herangehensweisen sind willkommen, solange das Interesse an malerischer Arbeit im Vordergrund steht.
Der Kurs richtet sich an Erwachsene mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen. Entscheidend ist nicht, wie viel man schon kann, sondern die Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen – auch dann, wenn Bilder bockig, störrisch oder überraschend eigensinnig werden.